Was ist Unternehmenssoftware?

Wie Sie mit der richtigen Unternehmenssoftware oder Business Software Ihre Produktivität steigern und messen und Geschäftsfunktionen genau ausführen.

Im Zeitalter der digitalen Transformation ist Software ein immer höherer Stellenwert zuzusprechen. Sie unterstützt uns ins zahlreichen Bereichen des täglichen Lebens. Dies gilt für das private ebenso wie für das berufliche Umfeld. Im Folgenden wollen wir uns jedoch einmal detailliert mit dem geschäftlichen Umfeld befassen und einen genaueren Blick auf Business Software werfen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Unternehmenssoftware?

Business Software sind Softwareanwendungen für den geschäftlichen Bereich. Grundsätzlich handelt es sich bei einer Business Software um jegliche Computeranwendung, welche von Geschäftsnutzern verwendet wird. Diese Programme werden von Unternehmen genutzt, um die Produktivität zu steigern, sie zu messen und andere Geschäftsfunktionen möglichst genau auszuführen.

Der Begriff Business Software hat eine wechselnde, unscharfe und breite Bedeutung. Grundsätzlich steht sie Software für den Privatbereich gegenüber, wobei es durchaus Systeme gibt, welche sowohl im geschäftlichen als auch im privaten Bereich zum Einsatz kommen können. Aus diesem Grund ist eine scharfe Trennung nicht möglich.

Unterschied zwischen Business Software und Anwendungssoftware 

Grundsätzlich besteht der Unterschied zwischen Business Software und allgemeiner Anwendungssoftware für Unternehmen darin, dass Business Software Unternehmen dabei hilft, ihre geschäftlichen Ziele zu erreichen. Anwendungssoftware im Allgemeinen nimmt hingegen häufig die Form von Büroanwendungen an, die beispielsweise zur Textverarbeitung oder Tabellenkalkulation dienen.

Die Geschichte von Unternehmenssoftware

In ihren Anfängen wurde Business Software zumeist dafür eingesetzt, mühsame Aufgaben wie die Fabrikbuchhaltung oder das Clearing von Bankchecks abzuwickeln. Dazu kamen große Mainframe-Computer zum Einsatz. Zu den am häufigsten verwendeten Business Software Tools zählte die Fabrikbuchhaltungssoftware. Der frühe Einsatz von Unternehmenssoftware-Anwendungen führte zu einem radikalen Wandel in der Büroarbeit und war äußerst profitabel.

Unternehmenssoftware in den 1980er-Jahren

Unternehmenskunden von Firmen wie Hewlett-Packard (hp), IBM und anderen, frühen Anbietern von Business Software forderten im Zuge dieses Erfolges Lösungen für weitere Bereiche; beispielsweise als Ersatz für das altmodische Zeichenbrett. In den frühen 1980er Jahren kam somit Computer Aided Drafting for Computer Aided Manufacturing (CAD-CAM) auf den Markt. Zur gleichen Zeit war auch Projektmanagement-Software äußert populär und konnte aufgrund der hohen Nachfrage bis zu 500.000 US-Dollar pro Kopie kosten.

Die Vorteile von Geschäftssoftware

Mithilfe geeigneter Business Software ist es Unternehmen möglich, den Gewinn durch Kostensenkung oder durch Beschleunigung des Produktivzyklus zu steigern. Dabei kommen beispielsweise softwareseitige Automatisierungen zum Einsatz, welche den manuellen Arbeitsaufwand für die Belegschaft reduzieren. Gleichzeitig wird durch die damit einhergehende Standardisierung das Fehlerpotenzial reduziert. Mitarbeiter erhalten zudem zusätzliche Kapazitäten, um sich zielführenderen Aufgaben anzunehmen.

Die Vorteile einer Unternehmenssoftware lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • Gewinnmaximierung,
  • Reduzierung der Kosten,
  • Prozessoptimierung,
  • Entlastung der Belegschaft und
  • Automatisierung und Standardisierung.

Wie und in welchen Bereichen ein Unternehmen von einer Business Software profitiert hängt stark von der Art der Anwendung bzw. ihrem Einsatzbereich ab.

Arten und Einsatzbereiche von Business Software

Obgleich Business Software unterschiedliche, breit gefächerte Definitionen hat, lässt sich zwischen unterschiedlichen Arten differenzieren. Dazu zählen:

  1. Betriebswirtschaftliche Anwendungen,
  2. Technische Anwendungen und
  3. Informations- und Managementsysteme.

1. Betriebswirtschaftliche Anwendungen 

Zu den betriebswirtschaftlichen Anwendungen zählen Programme für betriebliche Funktionen wie beispielsweise die Materialwirtschaft, die Personalwirtschaft, die Finanzwirtschaft, die Produktionsplanung und -steuerung (PPS), die Logistik und das Supply Chain Management. 

Customer Relationship Management (CRM) 

Auch Anwendungen für Geschäftsbereiche wie die Absatzwirtschaft (Marketing und Vertrieb) fallen in die Kategorie Business Software. Unternehmenssoftware kann sich dabei entweder auf einen dieser Bereiche spezialisieren oder mehrere dieser Funktionen in einer ganzheitlichen CRM-Lösung zusammenfassen. CRM ist dabei die Abkürzung für Customer Relationship Management; zu Deutsch Kundenbeziehungsmanagement oder auch Kundenpflege. Zu den wichtigsten EInsatzbereichen einer CRM-Software zählen neben dem Marketing und dem Vertrieb

Enterprise Resource Planning (ERP) 

Aufgabe des Enterprise Resource Plannings (ERP) ist es, sämtliche Geschäftsprozesse zu steuern und dabei verfügbare Ressourcen wie finanzielle Mittel, Rohstoffe oder Personal möglichst effizient einzusetzen. Eine ERP-Software übernimmt dabei die digitale Abbildung all dieser Prozesse. Innerhalb des Systems lassen sie sich dann ebenso verwalten, wie auch optimieren und automatisieren. 

Dokumentenmanagement (DMS) 

Dokumentenmanagementsysteme (DMS) dienen der digitalen Verwaltung elektronischer Dokumente. Auch Dokumente, die zunächst in analoger Form vorliegen, lassen sich mittels DMS digital verwalten. Dazu müssen sie jedoch zunächst vollumfänglich digitalisiert und in die Software überführt werden, wobei zumeist OCR-Technologien zum Einsatz kommen. 

Human Resource Management (HRM) 

Die Bezeichnung HR-Software umfasst Systeme für das Personalwesen. In ihren Aufgabenbereich fallen beispielsweise das Bewerbermanagement sowie weitere Tätigkeiten der operativen und strategischen HR-Arbeit. Eine HR-Software entlastet Personalabteilungen auf administrativer wie auch strategischer Ebene durch eine vollumfängliche Digitalisierung der Personalprozesse. 

Warehouse Management (WMS) 

Warehouse Management Systeme (WMS) oder Lagervwarltungssysteme (LVS) fallen grundsätzlich in den Aufgabenbereich des Enterprise Resource Plannings, können jedoch auch als gesonderte, eigenständige Läsungen betrieben werden. Sie dienen der digitalen, unternehmerischen Verwaltung von Warenlagern oder auch Distributionszentren. Obgleich WMS und LVS im allgemeinen Sprachgebrauch häufig gleichgesetzt werden, lässt sich dennoch eine Differenzierung vornehmen. 

So dienen Lagerverwaltungssysteme vor allem der Verwaltung von Lagermengen und -orten sowie deren Beziehung zueinander. Warehouse Management Systeme umfassen hingegen zumeist weitere Funktionen zur Kontrolle und Optimierung von Systemzuständen und dienen somit auch der Optimierung innerbetrieblicher Lagersysteme. 

Business Intelligence (BI) 

Business Intelligence (BI) (zu Deutsch Geschäftsanalytik) umfasst Anwendungen, Verfahren und Prozesse zur Analyse der eigenen Geschäftsabläufe. BI-Systeme dienen der 

  • Sammlung,
  • Auswertung und
  • Darstellung

elektronischer Daten. Aufgabe der Geschäftsanalytik ist es letztlich, aus vorhandenen Daten fundierte Erkenntnisse zu gewinnen, die die Führungsebene bei Managemententscheidungen unterstützen. 

2. Technische Anwendungen 

Zu den technischen Anwendungen zählen vor allen Systeme der sogenannten „C-Techniken“. Hierbei handelt es sich um Softwaresysteme, welche mit den Buchstaben „CA“ für „Computer Aided“ beginnen. Sie kommen in den technischen Bereichen des Unternehmens zum Einsatz und umfassen unter anderem:

  • CAD: Computer Aided Design für die Konstruktion, 
  • CAFM: Computer Aided Facility Management für die Infrastrukturverwaltung,
  • CAP: Computer Aided Planning für die Arbeitsplanung,
  • CAQ: Computer Aided Quality Assurance für die Qualitätssicherung,
  • CAM: Computer Aided Manufacturing für die Fertigung.

3. Informations- und Managementsysteme

Zu den Informations- und Managementsystemen beispielsweise Simulationssysteme und Management-Informationssysteme (MIS). Letztere greifen auf Datenbanken der einzelnen operativen Anwendungen zu oder finden benötigte Daten in Datensammlungen, welche aus verschiedenen Quellen gespeist werden.

Die richtige Betriebssoftware finden

Vielen Unternehmen fällt die Wahl einer geeigneten Business Software nicht leicht. Der Markt ist sowohl groß als auch sehr ausdifferenziert. Firmenkunden haben somit häufig die Qual der Wahl. Damit eine Business Software ihr volles Potenzial entfalten kann, muss sie dazu in der Lage sein, alle relevanten Geschäftsprozesse eines Unternehmens digital abzubilden.

Aus diesem Grund sollten sich Unternehmen vor der Wahl eines Systems zunächst intensiv mit ihren eigenen Prozessen befassen und konkrete Ziele definieren, welche mit der Einführung einer Unternehmenssoftware erreicht werden sollen. Dabei spielen Kennzahlen eine entscheidende Rolle.

Lastenheft erstellen 

Detaillierte Anforderungen lassen sich dann in Form eines Lastenheftes zu Papier bringen. Dieses dient dann an späterer Stelle im Softwareprojekt als wichtige Entscheidungsgrundlage für Unternehmen und Softwareanbieter.

Vergleichswebsites nutzen 

Darüber hinaus können Unternehmen auf der Suche nach geeigneten Systemen auch auf anbieterunabhängige Vergleichswebsites zurückgreifen. Sobald sich ein Betrieb über die wichtigsten Anforderungen und Kriterien bewusst ist lassen sich Filterfunktionen nutzen, um die Auswahl einzugrenzen.

Fazit: Vielseitige Anwendungsmöglichkeiten von Business Software

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass viele unterschiedliche Anwendungsprogramme in die Kategorie „Business Software“ bzw. Unternehmenssoftware fallen. Business Software kann sich sowohl auf die Funktionen eines bestimmten Geschäftsbereiches spezialisieren als auch mehrere unterschiedliche Einsatzbereiche ganzheitlich abdecken.

Vorteile einer Unternehmenssoftware 

Bei der Nutzung einer geeigneten Unternehmenssoftware kann diese Betrieben dabei helfen, Prozesse zu optimieren, zu standardisieren und zu automatisieren. So wird die Belegschaft entlastet und kann sich zielführenderen Tätigkeiten annehmen. Letztlich können so auch finanzielle Einsparungen erzielt werden

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